Veranstaltungsarchiv

Ulrike Enke: Emil von Behring 1854-1917
Ort: Institut für Geschichte der Medizin Gießen (Seminarraum 123)
Beginn: 18.15 Uhr
Adresse: Leihgesterner Weg 52, 35392 Gießen
Webseite: www.uni-giessen.de

Reiner Stach zu Franz Kafka: Der Process
Ort: Literaturhaus München
Beginn: 19.00 Uhr
Adresse: Salvatorplatz 1, 80333 München
Webseite: www.literaturhaus-muenchen.de
»KAFKA LESEN ›DER PROCESS‹
BUCHDISKUSSION MIT REINER STACH & FILMVORFÜHRUNG
»Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.«
Die Verstrickungen in die gespenstische Bürokratie, die Undurchschaubarkeit dieser Welt, die es Josef K. unmöglich macht, Orientierung zu erlangen, lassen keine einfachen Erklärungen zu und laden ein zu immer neuen Fragen und Interpretationen. Der Kafka-Biograf Reiner Stach (»Wahrscheinlich gibt es niemanden auf der Welt, der mehr über Kafka weiß als Reiner Stach.« // Die Zeit) hat einen Kommentar zum berühmtesten Kafka-Roman geschrieben (Wallstein Verlag). Er wird in den Abend einführen und die Buchdiskussion mit dem Publikum leiten. Wer den »Process« noch einmal liest (und sein Buchexemplar am Abend bitte mitbringt), ist herzlich eingeladen, mitzudiskutieren.

Ali Al-Kurdi: Der Schamaya-Palast
Ort: Barenboim-Said-Akademie
Beginn: 18.00 Uhr
Adresse: Französische Str. 33 D, 10117 Berlin
Webseite: www.boulezsaal.de
Moderation: Prof. Dr. Kai Wiegandt
Mit einem musikalischen Beitrag von Farah Sulaiman (Flöte).
In deutscher Sprache. Der Eintritt ist frei, eine Registrierung ist erforderlich.

Ende der Zeitzeugenschaft?
Ort: NS-Dokumentationszentrum
Beginn: 19.00 Uhr
Adresse: Max-Mannheimer-Platz 1, 80333 München
Wir nähern uns dem Ende einer Ära, der Ära des unmittelbaren Zeugnisablegens all jener, die den nationalsozialistischen Terror er- und überlebt haben. Aber ist das auch das Ende der Zeitzeugenschaft? Was bleibt, sind die Erinnerungen der Überlebenden in Form von Interviews oder Büchern, in historischen Filmdokumentationen, Ausstellungen und Bildungsprojekten; und nicht zuletzt als „Hologramme“ oder in anderen digitalen Formaten. Es bleibt aber auch die Frage danach, wie wir in Zukunft mit dieser Erbschaft umgehen wollen.
Eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Vorstellung des Bandes „Ende der Zeitzeugenschaft? über den Umgang mit Zeugnissen von Überlebenden der NS-Verfolgung“ versucht, Vergangenheit, Gegenwart, aber auch Zukunft von Zeitzeugenschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Wie können wir Erzählungen der Überlebenden ebenso kritisch begegnen wie allen anderen historischen Quellen? Welche Verantwortung tragen Sammlungen und Archive, Museen, Forschungs-und Bildungseinrichtungen, die das Vermächtnis erzählter Erinnerung bewahren? Und welche neuen Fragen stellen sich an die Arbeit mit eben diesem Material?
Begrüßung: Mirjam Zadoff (nsdoku)
Worte zur Publikation: Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems) und Jörg Skriebeliet (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
Podium: Benedikt Müller (Universität Regensburg), Julius Scharnetzky (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg), Daniel Schuch (Universität Jena) und Mirjam Zadoff (nsdoku)
Moderation: Anika Reichwald (Jüdisches Musuem Hohenems)
Die Publikation ist ein Gemeinschaftsprojekt der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und des Jüdischen Museums Hohenems (AT), das sich an die 2021 am NS-Dokumentationszentrum und derzeit an der Universität Regensburg gezeigten Wanderausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ anknüpft.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und des Jüdischen Museums Hohenems (AT) mit dem NS-Dokumentationszentrums München.

Steffen Mensching: Hausers Ausflug
Ort: Stadtbibliothek Hermsdorf
Beginn: 19.00 Uhr
Adresse: Am Alten Versuchsfeld 1, 07629 Hermsdorf

Renate Müller-Buck: »… zitternd vor bunter Seligkeit«
Ort: Stadtbücherei Reutlingen
Beginn: 19.30 Uhr
Adresse: Spendhausstraße 2, 72764 Reutlingen

Daniela Danz: Poetikprofessur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Ort: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Raum 00.25
Beginn: 20.00 Uhr
Adresse: An der Universität 2, Bamberg
Webseite: www.uni-bamberg.de
Fruchtbare Lektüren I
Im Sommersemester 2024 übernimmt die Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin, Übersetzerin und Kunsthistorikerin Daniela Danz die 37. Poetikprofessur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Die 1976 in Eisenach geborene Autorin ist eine wichtige Stimme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. 2002 erschien ihre erste Erzählung A, es folgten zwei Romane (Tür, 2006; L, 2016), zahlreiche Essays (zuletzt Ndän, 2023), und viel beachtete Gedichtbände (S, 2004; Pt, 2009; V, 2014 und Wß, 2020). 2021 wurde Daniela Danz zur Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz gewählt. Im Januar 2024 kuratierte sie die neunte Ausgabe des Kölner Festivals für Weltliteratur Punter dem Titel N– . Sie lebt und arbeitet im thüringischen Kranichfeld.
„Magie in einem offenen System“ – auf diese Formel bringt sie selbst ihr Schreiben. Für ihr literarisches und essayistisches Werk wurde Daniela Danz mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt u. a. mit dem Thüringer Literaturpreis (2023), dem Walter Bauer-Preis, dem Deutschen Sprachpreis und dem Lyrikpreis Orphil (alle 2022), dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik (2021), dem Deutschen Preis für Nature Writing (2019) und dem Berliner Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin (2018). Die Jury des Deutschen Preises für Nature Writing lobte Danz‘ Werk ausdrücklich dafür, dass es „in mehreren Schichten – Zeitebenen, Perspektiven und Sprecherfiguren – gegen die Mutlosigkeit anschreibt, es sich nicht in den Erinnerungen an vergangene Zeiten gemütlich einzurichten.“
An vier Abenden wird Daniela Danz in Bamberg sprechen: Den Auftakt macht am 23. April eine moderierte Lesung aus ihren Gedichten, dann folgen drei Poetik-Vorträge über literarische Texte, die sie geprägt haben, und über ihr eigenes Schreiben. Zum Abschluss, am 23. und 24. Mai 2024, findet eine Tagung in der Villa Concordia statt: mit Kurzvorträgen, Diskussionen, einem Podiumsgespräch über „Die Natur im Gedicht – die Natur des Gedichts“. Nähere Informationen hierzu auf der Homepage des Lehrstuhls. Auch dazu: herzliche Einladung!
Seit 1986 kommen auf Einladung des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft alljährlich namhafte Autorinnen und Autoren an die Otto-Friedrich-Universität, um dort im Rahmen der Bamberger Poetikprofessur vier öffentliche Vorlesungen zu halten und in Seminaren mit Studierenden zu diskutieren. Die letzten Poetikprofessuren übernahmen u.a. Lutz Seiler, Yoko Tawada, Silke Scheuermann und Jan Wagner.

Kim Todzi: Unternehmen Weltaneignung
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Beginn: 18.00 Uhr
Adresse: Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg

Reiner Stach zu Franz Kafka: Der Process
Ort: ScharfrichterHaus
Beginn: 20.00 Uhr
Adresse: Milchgasse 2, 94032 Passau

Ingo Schulze bei »Lesen gegen das Vergessen«
Ort: Bebelplatz
Beginn: 15.00 Uhr
Adresse: Unter den Linden 9, 10117 Berlin
Webseite: www.gesine-loetzsch.de
Erinnerung an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, deren Bücher am 10. Mai 1933 in 22 deutschen Universitätsstädten – beginnend auf dem Bebelplatz in Berlin – öffentlich verbrannt wurden.
Es lesen und musizieren:
Jens-Uwe Bogatke, Schauspieler
Matthias Brenner, Schauspieler
Pia Dembinski und Elias Kohl, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin
Gregor Gysi, Mitglied des Deutschen Bundestages
Cornelia Heyse, Schauspielerin
Barbara Höll, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Beate Klarsfeld, Nazijägerin
Gesine Lötzsch, Mitglied des Deutschen Bundestages
Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Marianne Rosenberg, Pop- und Schlagersängerin
Regina Scheer, Schriftstellerin
Ingo Schulze, Schriftsteller
Douglas Vistel, Cellist

Ralph Dutli: Alba (46. Solothurner Literaturtage)
Ort: Landhaus, Säulenhalle
Beginn: 10.00 Uhr
Adresse: Landhausquai 11, 4502 Solothurn, Schweiz
Webseite: www.literatur.ch

Johann P. Tammen: Gedichte
Ort: Franz Radziwill Haus
Adresse: Sielstr. 3, 26316 Varel - Dangast
Bd. 1: Stock und Laterne
Ausgewählte Gedichte 1969-2019
Bd. 2: Wind und Windporzellan
Nachdichtungen. Von Guillaume Apollinaire bis Valentino Zeichen

Gunnar Och: Ahasver, der Ewige Jude. Geschichte eines Mythos
Ort: Kunsthaus R3
Beginn: 11.00 Uhr
Adresse: Reitbahn 3, 91522 Ansbach
Webseite: kulturforum-ansbach.de
Prof. Dr. Gunnar Och stellt sein Buch »Ahasver, der Ewige Jude. Geschichte eines Mythos« vor. Im Gespräch mit Pfarrer Dr. Johannes Wachowski (Leiter des Evangelischen Bildungswerkes im Dekanat Ansbach) wird das Thema ergänzend aus theologischer Sicht betrachtet.
Die Lesung wird veranstaltet vom Kulturforum Ansbach e.V. in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Bildungswerk im Dekanat Ansbach e.V. im Rahmen des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit.

Daniel Marwecki: Absolution?
Ort: Universität Salzburg
Beginn: 18.00 Uhr
Adresse: Rudolfskai 42, 5020 Salzburg, Österreich
Webseite: www.erinnern.at

Daniela Danz: Poetikprofessur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Ort: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Raum 00.25
Beginn: 20.00 Uhr
Adresse: An der Universität 2, Bamberg
Webseite: www.uni-bamberg.de
Fruchtbare Lektüren II
Im Sommersemester 2024 übernimmt die Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin, Übersetzerin und Kunsthistorikerin Daniela Danz die 37. Poetikprofessur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Die 1976 in Eisenach geborene Autorin ist eine wichtige Stimme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. 2002 erschien ihre erste Erzählung A, es folgten zwei Romane (Tür, 2006; L, 2016), zahlreiche Essays (zuletzt Ndän, 2023), und viel beachtete Gedichtbände (S, 2004; Pt, 2009; V, 2014 und Wß, 2020). 2021 wurde Daniela Danz zur Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz gewählt. Im Januar 2024 kuratierte sie die neunte Ausgabe des Kölner Festivals für Weltliteratur Punter dem Titel N– . Sie lebt und arbeitet im thüringischen Kranichfeld.
„Magie in einem offenen System“ – auf diese Formel bringt sie selbst ihr Schreiben. Für ihr literarisches und essayistisches Werk wurde Daniela Danz mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt u. a. mit dem Thüringer Literaturpreis (2023), dem Walter Bauer-Preis, dem Deutschen Sprachpreis und dem Lyrikpreis Orphil (alle 2022), dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik (2021), dem Deutschen Preis für Nature Writing (2019) und dem Berliner Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin (2018). Die Jury des Deutschen Preises für Nature Writing lobte Danz‘ Werk ausdrücklich dafür, dass es „in mehreren Schichten – Zeitebenen, Perspektiven und Sprecherfiguren – gegen die Mutlosigkeit anschreibt, es sich nicht in den Erinnerungen an vergangene Zeiten gemütlich einzurichten.“
An vier Abenden wird Daniela Danz in Bamberg sprechen: Den Auftakt macht am 23. April eine moderierte Lesung aus ihren Gedichten, dann folgen drei Poetik-Vorträge über literarische Texte, die sie geprägt haben, und über ihr eigenes Schreiben. Zum Abschluss, am 23. und 24. Mai 2024, findet eine Tagung in der Villa Concordia statt: mit Kurzvorträgen, Diskussionen, einem Podiumsgespräch über „Die Natur im Gedicht – die Natur des Gedichts“. Nähere Informationen hierzu auf der Homepage des Lehrstuhls. Auch dazu: herzliche Einladung!
Seit 1986 kommen auf Einladung des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft alljährlich namhafte Autorinnen und Autoren an die Otto-Friedrich-Universität, um dort im Rahmen der Bamberger Poetikprofessur vier öffentliche Vorlesungen zu halten und in Seminaren mit Studierenden zu diskutieren. Die letzten Poetikprofessuren übernahmen u.a. Lutz Seiler, Yoko Tawada, Silke Scheuermann und Jan Wagner.

Wilhelm Bartsch: Hohe See und niemands Land
Ort: Haus für Poesie (Kulturbrauerei)
Beginn: 19.30 Uhr
Adresse: Knaackstraße 97, 10435 Berlin
Webseite: www.haus-fuer-poesie.org
Weltraumschleusen und Streicheläxte
Wilhelm Bartsch & Thomas Kunst
Lesung & Gespräch
Mit Wilhelm Bartsch (geboren 1950 in Eberswalde) und Thomas Kunst (geboren 1965 in Stralsund) treffen zwei befreundete Dichter aufeinander, die sich durch Wortgewalt und souveränen Umgang mit Formen (insbesondere der des Sonetts) auszeichnen. Die Gedichte in Bartschs jüngstem Band »Hohe See und niemands Land« (Wallstein Verlag 2024) begeben sich in fremde Gewässer, senkrechte Eiswände, Geweihwälder und auf die Mörderdüne von Skagen. Die Leser:innen begegnen Urzeitriesen und Menschenfressern. Anleihen werden genommen bei Shakespeare, Sami-Legenden, den Simpsons und norwegischen Balladen aus dem Mittelalter. Es sind Texte, in denen sich Geheimtüren in Landschaftstapeten öffnen, Geisterkids sich Kuhhautbälle zuschlenzen und Pottwale abtauchen zu einer „Dunkelheitsumarmung mit Kalmaren“.
Thomas Kunst betreibt in seinen neuen Gedichten aus dem Buch »Wü« (Suhrkamp Verlag 2024) eine Poetik des kontrollierten Regelbruchs. Er schreibt Tanka, Prosagedichte und modifizierte Sonettenkränze mit Hidden Tracks. Das Meistersonett ist jeweils ein Zwiegespräch mit der Hauskatze, deren Name (Tigerwürstchen oder Würfelchen, kurz: Wü) dem Band den Titel gibt. Die einfachsten Dinge auf das Heftigste irritieren, das ist das Kunst’sche Gedichtideal, das sich in jedem Vers bestätigt, z.B. wenn vom „Laichen der Hartschaumprofile auf dem Gartenteich“ die Rede ist oder von Kaltstarthilfen für „volkstümlich gewagte Texte“. Nebenbei ist das alles glänzend und lässig gereimt (Nebel auf Faible, Ribnitz auf Landbesitz, Innenränder auf Nesselbänder) mit einem sicheren Gespür für den nachklingenden Vers: „Im Schnee merkt man sich Vornamen leichter.“
In Lesung und Gespräch: Wilhelm Bartsch | Thomas Kunst
Moderation: Peter Geist

Valentin Groebner: Aufheben, Wegwerfen (literaTurm 2024)
Ort: ODDO BHF SE, 6. Stock
Beginn: 18.00 Uhr
Adresse: Gallusanlage 8, 60329 Frankfurt am Main
Webseite: literaturm.de
Ein innig geliebtes Kleidungsstück. Ein besonderer Einrichtungsgegenstand. Der von Pflanzen gesäumte, grüne Balkon. „Schöne Dinge können uns daran erinnern, dass wir sind“, schreibt Gabriele von Arnim in »Der Trost der Schönheit«. Es ist ein intimes und persönliches Buch, in dem die Autorin die Entwicklung ihres ästhetischen Empfindens vor dem Hintergrund und in Abgrenzung zu ihrer großbürgerlichen Herkunft beschreibt. Von der gleichsam magischen Qualität, welche scheinbar alltägliche Objekte unabhängig von ihrem Nutzwert für den Menschen erlangen können, berichtet auch der Historiker Valentin Groebner in seinem luziden Essay »Aufheben, Wegwerfen. Vom Umgang mit schönen Dingen«. Und er zeigt darin die Kehrseite des Vergnügens an den Gegenständen auf – nämlich das schlechte Gewissen, das uns mitunter befällt, wenn wir des Konsums und der Fülle an Dingen überdrüssig werden. Durch das Gespräch führt der Literaturwissenschaftler und -kritiker Christian Metz, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der RWTH Aachen.

Renate Müller-Buck: »… zitternd vor bunter Seligkeit«
Ort: Universität Venedig Ca' Foscari, Ca' Bernardo, Sala B
Beginn: 12.15 Uhr
Adresse: 30123 Venedig, Italien

Reiner Stach zu Franz Kafka: Der Process
Ort: Kino Méliès
Beginn: 19.30 Uhr
Adresse: Bürgerstraße 13, 37073 Göttingen
Webseite: www.literarisches-zentrum-goettingen.de
Arte-Filmpremiere: »Kennen Sie Kafka?«
Reiner Stach und Florian Welling
Franz Kafka, dessen Erzählungen und Romane größtenteils posthum und gegen seinen Willen veröffentlicht wurden, hat Weltliteratur geschrieben. Dieser Film von Regisseur Pavel Šimák wirft anlässlich seines 100. Todestags einen neuen Blick auf Werk und Mensch und nimmt den hartnäckigen Kafka-Kult um den angeblich lebensfremden, introvertierten und humorlosen Schriftsteller genauer unter die Lupe. Mit reichem, teils unveröffentlichtem Archivmaterial, Zitaten und Kafka-Expert:innen wie Reiner Stach sowie den französischen Germanisten Jean-Pierre Lefebvre und Florence Baucaud taucht dieser Film ein in die Welt des Franz Kafka: ein Versicherungsangestellter im Prag des beginnenden 20. Jahrhunderts, der Zeit seines Lebens um seine künstlerische Freiheit als Schriftsteller rang und dessen unverwechselbarer Schreibstil sowie seine um Identität und Selbstentfremdung des Individuums kreisenden universellen Themen uns bis heute in seinen Bann ziehen.
Mit einer Einführung in den Film und anschließendem Gespräch: Der Kafka-Biograf Reiner Stach und der Kafka-Forscher Florian Welling über den Mensch und das Phänomen Kafka.
Der Eintritt ist frei.
Eine Kooperation mit ARTE, dem Netzwerk der Literaturhäuser und dem Méliès.

Ingo Schulze: Zu Gast im Westen
Ort: Altes Gymnasium
Beginn: 11.00 Uhr
Adresse: Am Alten Gymnasium 1-3, 16816 Neuruppin
Webseite: fontane-kosmos.de

Daniel Marwecki: Absolution?
Ort: Centre Marc Bloch
Adresse: Friedrichstraße 191, 10117 Berlin

»Was ist Antisemitismus?«
Ort: Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Beginn: 18.30 Uhr
Adresse: Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin
Webseite: www.berlin.de
Mit:
Prof. Dr. Uffa Jensen, stellv. Direktor des Zentrums für Antisemitismusforschung, TU Berlin (Begrüßung);
Dr. habil. Klaus Holz (Moderation)
Mitdiskutant:innen:
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Minister, Chef der Staatskanzlei & Antisemitismusbeauftragter des Landes Thüringen
Prof. Dr. Cordelia Hess, Universität Greifswald
Dr. Dr. Peter Ullrich, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin
Dr. Doris Liebscher, Juristin, Berlin

Daniela Danz: Poetikprofessur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Ort: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Raum 00.25
Beginn: 20.00 Uhr
Adresse: An der Universität 2, Bamberg
Webseite: www.uni-bamberg.de
Schreiben/Nichtschreiben
Im Sommersemester 2024 übernimmt die Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin, Übersetzerin und Kunsthistorikerin Daniela Danz die 37. Poetikprofessur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Die 1976 in Eisenach geborene Autorin ist eine wichtige Stimme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. 2002 erschien ihre erste Erzählung A, es folgten zwei Romane (Tür, 2006; L, 2016), zahlreiche Essays (zuletzt Ndän, 2023), und viel beachtete Gedichtbände (S, 2004; Pt, 2009; V, 2014 und Wß, 2020). 2021 wurde Daniela Danz zur Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz gewählt. Im Januar 2024 kuratierte sie die neunte Ausgabe des Kölner Festivals für Weltliteratur Punter dem Titel N– . Sie lebt und arbeitet im thüringischen Kranichfeld.
„Magie in einem offenen System“ – auf diese Formel bringt sie selbst ihr Schreiben. Für ihr literarisches und essayistisches Werk wurde Daniela Danz mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt u. a. mit dem Thüringer Literaturpreis (2023), dem Walter Bauer-Preis, dem Deutschen Sprachpreis und dem Lyrikpreis Orphil (alle 2022), dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik (2021), dem Deutschen Preis für Nature Writing (2019) und dem Berliner Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin (2018). Die Jury des Deutschen Preises für Nature Writing lobte Danz‘ Werk ausdrücklich dafür, dass es „in mehreren Schichten – Zeitebenen, Perspektiven und Sprecherfiguren – gegen die Mutlosigkeit anschreibt, es sich nicht in den Erinnerungen an vergangene Zeiten gemütlich einzurichten.“
An vier Abenden wird Daniela Danz in Bamberg sprechen: Den Auftakt macht am 23. April eine moderierte Lesung aus ihren Gedichten, dann folgen drei Poetik-Vorträge über literarische Texte, die sie geprägt haben, und über ihr eigenes Schreiben. Zum Abschluss, am 23. und 24. Mai 2024, findet eine Tagung in der Villa Concordia statt: mit Kurzvorträgen, Diskussionen, einem Podiumsgespräch über „Die Natur im Gedicht – die Natur des Gedichts“. Nähere Informationen hierzu auf der Homepage des Lehrstuhls. Auch dazu: herzliche Einladung!
Seit 1986 kommen auf Einladung des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft alljährlich namhafte Autorinnen und Autoren an die Otto-Friedrich-Universität, um dort im Rahmen der Bamberger Poetikprofessur vier öffentliche Vorlesungen zu halten und in Seminaren mit Studierenden zu diskutieren. Die letzten Poetikprofessuren übernahmen u.a. Lutz Seiler, Yoko Tawada, Silke Scheuermann und Jan Wagner.

Wilhelm Bartsch: Hohe See und niemands Land
Ort: LiteraturEtage
Adresse: Marktstraße 2, 99423 Weimar
Webseite: www.literarische-gesellschaft.de

Lindita Arapi: Albanische Schwestern
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin (Raum 2249a)
Beginn: 16.00 Uhr
Adresse: Unter den Linden 6, 10117 Berlin

Die geographische Karte des Niederstifts Münster von Carl Wilckens
Ort: Museumdsorf
Beginn: 18.30 Uhr
Adresse: Bether Str. 6, 49661 Cloppenburg

Ulrike Enke: Emil von Behring 1854-1917
Ort: Universitätsbibliothek Marburg, Vortragsraum 008, EG
Beginn: 16.15 Uhr
Adresse: Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg
Webseite: www.marburgerseniorenkolleg.de

Daniel Marwecki: Absolution?
Ort: Literaturhaus Berlin
Beginn: 20.00 Uhr
Adresse: Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
Webseite: www.literaturhaus-berlin.de

Thea Mengeler: Nach den Fähren
Ort: Lounge der Universitätsbibliothek Hildesheim
Beginn: 18.00 Uhr
Adresse: Universitätspl. 1, 31141 Hildesheim

Hannah Arendt: Rahel Varnhagen
Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Wilhelm-von-Humboldt-Saal
Beginn: 18.30 Uhr
Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin
Webseite: www.theaterundwissenschaft.org
Inszenierung mit Alena Baich, Georg Stephan, Susanne Eder und Barbara Hahn in der Staatsbibliothek zu Berlin
Die letzten Jahre der Weimarer Republik, kurz vor ihrer Flucht aus Deutschland 1933, arbeitet die junge Hannah Arendt an einem Text, in dem sie erstmals als politische Philosophin sichtbar wird. Ihr Thema: Judentum und Öffentlichkeit. Ihr Gegenüber: Rahel (1771–1833), geborene Levin, später verheiratete Varnhagen, für sich selbst „zeitlebens Rahel und sonst nichts“. Für Arendt „my best friend, unfortunately dead a hundred years now“.
In der Inszenierung am 28. Mai 2024 in der Staatsbibliothek zu Berlin treten die beiden Geistesgrößen in Dialog miteinander und mit der heutigen Arendt- und Rahel-Forschung. Zuschauer*innen gehen auf Zeitreise ins 20. und ins 19. Jahrhundert sowie immer wieder ins Jetzt – die berühmte Salonière und ihre nicht minder prominente Biografin laden zur öffentlichen Begegnung ein!
Seitens der Kritischen Gesamtausgabe beteiligt sind Prof. Barbara Hahn, Hauptherausgeberin der Edition, Herausgeberin von Arendts Rahel Varnhagen und den Sechs Essays und Mitherausgeberin von The Modern Challenge to Tradition, Dr. Friederike Wein, Mitarbeiterin in der Herausgabe von Arendts Rahel Varnhagen und Mitherausgeberin der Kleinen Schriften I sowie Dr. Johanna Egger, Mitarbeiterin in der Herausgabe von Rahel Varnhagen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kritischen Gesamtausgabe, der Stiftung Neue Synagoge Berlin, dem Centrum Judaicum, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Organisator ist Georg Stephan.
Tickets für 10 / erm. 8 Euro

Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Ort: Landesvertretung Bremen beim Bund
Beginn: 18.30 Uhr
Adresse: Hiroshimastraße 24, 10785 Berlin
Webseite: landesvertretung-bremen-veranstaltungen.de
Der Bevollmächtigte beim Bund und für Europa, Staatsrat Dr. Olaf Joachim und die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung laden Sie und Ihre Begleitung in die Landesvertretung Bremen in Berlin ein. Wir freuen uns auf die Lesung der diesjährigen Preisträger des Bremer Literaturpreises Teresa Präauer und Katharina Mevissen.
19:00 Uhr Begrüßung
-VertreterIn der Landesvertretung Bremen
-Barbara Lison, Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung
19:15 Uhr Lesung und Gespräch
-Teresa Präauer, Bremer Literaturpreis für "Kochen im falschen Jahrhundert"
-Katharina Mevissen, Förderpreis für "Mutters Stimmbruch"
-Moderation: Dr. Lothar Müller, Vorstand der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, Literaturkritiker und Autor (ehemals Süddeutschen Zeitung)
Im Anschluss laden wir zu einem Empfang und persönlichen Austausch ein.
22:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Reiner Stach zu Franz Kafka
Ort: Österreichisches Kulturforum Berlin
Beginn: 19.00 Uhr
Adresse: Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin
Webseite: kulturforumberlin.at
In den deutsch-jüdisch-tschechischen Welten Prags geboren und aufgewachsen, in Kierling bei Wien gestorben: Der für viele wichtigste deutschsprachige Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat mit seinen gesellschaftskritisch-surrealen Werken internationale Wirkung entfaltet.
In unserem Themenabend betrachten wir zunächst das Kafka-Gedenkjahr aus österreichischer, tschechischer und deutscher Perspektive. Danach wenden wir uns der Zeit vor Kafkas Tod zu und zeigen ihn schließlich von einer weniger bekannten Seite: als humorvollen Menschen und Autor.
Die von undurchsichtigen Beziehungen und Bedrohungen durchsetzten Texte Franz Kafkas haben uns gerade in den heutigen Zeiten des von allen Seiten näher rückenden Autoritarismus viel zu sagen. Auch Jugendliche fühlen sich durch die von ihm erschaffenen Welten, in dem das Individuum unbekannten Kräften ausgeliefert ist, angesprochen – was sich in millionenfachen Aufrufen des Hashtags #kafka in den Sozialen Medien spiegelt. Am 3. Juni 1924 starb Franz Kafka in Kierling bei Wien in einem Sanatorium. Dort befindet sich heute ein stimmungsvoller und informativer Gedenkraum.
„Du bist gekommen und bleibst“: Dieser Satz stammt aus einem Prosafragment Kafkas, in dem er mit feiner Ironie eine Geisterbeschwörung schildert. Er konnte nicht ahnen, dass er damit seinen Platz in der heutigen Welt vorwegnahm. Wie erinnert man in Österreich in diesem Jahr an den Ausnahmeschriftsteller? Welche Projekte finden dazu in Deutschland statt und welche in seiner tschechischen Heimat? Nach einem Gespräch zur Wirkung von Werk und Leben in den drei Ländern beleuchten Reiner Stach, international renommierter Kafka-Forscher, und Manfred Müller, Vorsitzender der Österreichischen Franz-Kafka-Gesellschaft, die letzten Lebenswochen des Autors. Als abschließenden Kontrapunkt präsentiert ein Vortrag mit einer Lesung des österreichischen Schauspielers Aaron Karl den witzig-grotesken Aspekt seines Schreibens.
Programm
Das Kafka-Gedenkjahr in Deutschland, Österreich und Tschechien
Podiumsgespräch mit
Reiner Stach, Kafka-Forscher
Manfred Müller, Vorsitzender Österreichische Kafka Gesellschaft
Věra Koubová, Kafka-Übersetzerin ins Tschechische
Zuzana Jürgens, Geschäftsführerin Adalbert Stifter Verein
Moderation: Vera Schneider, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Kafkas letzte Lebenswochen
Bildervortrag und Gespräch mit Reiner Stach und Manfred Müller
Kafka und der Humor
Vortrag von Reiner Stach mit Lesung von Schauspieler Aaron Karl

Anna Hájková: Menschen ohne Geschichte sind Staub
Ort: Online/über Zoom
Beginn: 19.00 Uhr
Adresse: Zoom
Webseite: us04web.zoom.us
Zoom-Gespräch mit Jasmin Lörchner (Spiegel, Podcast "herstory") über queeres Verlangen im Holocaust
Anmeldung unter: https://us04web.zoom.us/meeting/register/upIrcOqorz0rHdzB_Zn2Qj4Haet1MG3EOJX4#/registration

Ofer Waldman: Singularkollektiv
Ort: Autorenbuchhandlung (Savignyplatz)
Beginn: 20.00 Uhr
Adresse: Else-Ury-Bogen 599-601, 10623 Berlin

Cécile Wajsbrot: Nevermore
Ort: Literarisches Colloquium Berlin
Beginn: 19.30 Uhr
Adresse: Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
Webseite: lcb.de
Gespensterorte, Gespensterworte
Ein TOLEDO-Abend zum Roman »Nevermore«
Tess Lewis, Cécile Wajsbrot und Anne Weber
Moderation: Marie Luise Knott