
Inhalt
Die Nutzung von Bodeneigentum und Agrarreformen als Ressource der Staats- und Nationsbildung im östlichen Europa.
Im östlichen Europa ist Eigentum an Grund und Boden bis in die jüngste Zeit eine der wirkungsmächtigsten Institutionen geblieben. In vergleichender und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive analysiert Dietmar Müller die Bedeutung von Bodeneigentum in Rumänien, Jugoslawien und Polen in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Insbesondere im ländlichen Raum sollte sich entscheiden, inwiefern verschiedene Anläufe der politischen und wirtschaftlichen Modernisierung erfolgreich waren. Im Fokus stehen die Agrarreformen der Zwischenkriegszeit sowie die mit Vertreibungen einhergehenden Bodenreformen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei zeigt sich, dass die Staaten in Prozessen der Staats- und Nationsbildung nur auf schwache Institutionen (Kataster, Grundbuch) und unzuverlässige Professionen (Geodäten, Notare, Rechtsanwälte) zurückgreifen konnten. Aus der weitgehenden staatlichen Blindheit für die Eigentums- und Produktionsverhältnisse im ländlichen Raum resultierten zahlreiche nicht beabsichtigte Folgen. Diese machte sich die ländliche Bevölkerung für familiale Strategien der Umgehung und Vermeidung staatlicher Zumutungen nutzbar.
Weitere Bücher dieser Reihe
Das könnte Sie auch interessieren:
Geschichtspolitik in Europa seit 1989
Post-Panslavismus
Stefan Herfurth
Freiheit in Schwedisch-PommernThomas Höpel
Kulturpolitik in Europa im 20. JahrhundertDer Hitler-Stalin-Pakt 1939 in den Erinnerungskulturen ...
Jerzy Kochanowski
Jenseits der PlanwirtschaftSabine Mangold-Will
Begrenzte FreundschaftProfessionen, Eigentum und Staat
Fruzsina Müller
JeanssozialismusMałgorzata Ruchniewicz
Das Ende der BauernweltAdamantios Skordos
Griechenlands Makedonische FrageSusanne Sophia Spiliotis
Die Zeit der WirtschaftSabine Stach
VermächtnispolitikRudolf Tempsch
Aus den böhmischen Ländern ins skandinavische Volksheim ...Dorothea Trebesius
Komponieren als BerufJan Zofka
Postsowjetischer SeparatismusBéatrice von Hirschhausen, Hannes Grandits, Claudia Kraft, Dietmar Müller, Thomas Serrier
Phantomgrenzen