DIE ZEIT hat die Bonner Republik kritisch begleitet und wie kaum eine andere Zeitung ihr Bild nach außen geprägt.
Welche Rolle spielte die Wochenzeitung in der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, in den Kontroversen zur »deutschen Frage« sowie in den Diskussionen um die Modernisierung und Liberalisierung?
Bei der Beschäftigung mit diesen Fragen wird deutlich, wie eng die anfänglich noch keineswegs eindeutig westlich-liberale Wochenzeitung und ihre Journalisten in ein engmaschiges Netz europäisch-transatlantischer Konferenzen, Institute und Pressemedien eingebunden war und ist. Die Integration in dieses westliche Netzwerk erlaubte es dem Verleger Gerd Bucerius und Journalisten wie Ernst Friedlaender, Marion Dönhoff und Theo Sommer als Mittler zu wirken und in engem Kontakt zur Bundesregierung auch meinungsbildend in die Außenbeziehungen der Bundesrepublik einzugreifen. In der ZEIT und durch die ZEIT wurde der Westen allmählich zum positiven Bezugspunkt.
Mit Beiträgen von: Philipp Gassert, Karl Christian Führer, Frank Bajohr, Werner Bührer, Alexander Nützenadel, Constantin Goschler, Eckart Conze, Christina von Hodenberg, Claudia Fröhlich, Detlef Bald, Alexander Gallus, Christoph Kleßmann und Konrad H. Jarausch.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Axel Schildt
Immer mit der Zeit: Der Weg der Wochenzeitung DIE ZEIT durch die Bonner Republik - eine Skizze
Christian Haase
»Das deutsche Weltblatt« DIE ZEIT und die Außenpolitik der Bonner Republik
Bildstrecke 1: Von der Gründung der ZEIT 1946 zum »liberalen Leitmedium«
Aufbruch, Liberalisierung und soziale Modernisierung
Philipp Gassert
Blick über den Atlantik: DIE ZEIT und Amerika in den sechziger Jahren
Frank Bajohr
Hamburg, DIE ZEIT und die Liberalisierung der Bundesrepublik
Karl Christian Führer
»Wenn man zurückdenkt, ist bei uns halt alles sehr unglücklich gelaufen.« DIE ZEIT in der Hamburger Presselandschaft der fünfziger Jahre
Werner Bührer
DIE ZEIT und die Soziale Marktwirtschaft
Alexander Nützenadel
Konjunktur und Krise: Die Wirtschaftsberichterstattung der ZEIT zwischen Expertenkultur und Politik (1946-1990)
Bildstrecke 2: ZEIT-Journalisten als transatlantische Mittler
Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit
Christina von Hodenberg
Zeitkritik in der ZEIT: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit
Eckart Conze
Marion Gräfin Dönhoff, die Westbindung und die transatlantische Rezeption des deutschen Widerstandes
Constantin Goschler
DIE ZEIT und die Politik der Wiedergutmachung
Claudia Fröhlich
Vergesst Habermas nicht! DIE ZEIT im Historikerstreit
Bildstrecke 3: Die Entwicklung der Redaktion - Vom Aufbruch der »45er« bis zur »konservativen Wende« in den 80er Jahren
DIE ZEIT und die zwei deutschen Staaten
Alexander Gallus
Deutschlandpolitische Querdenker in einer konservativen »Zeit« - die ersten beiden Chefredakteure Samhaber und Tüngel 1946-1955
Detlef Bald
»Nicht ohne uns!« DIE ZEIT als Vorreiter der Wiederbewaffnung in den fünfziger Jahren
Christoph Klessmann
Die deutsche Frage in der ZEIT
Konrad H. Jarausch
Von der Geschichte belehrt. Die Schwierigkeiten der ZEIT mit der Vereinigung
Bildstrecke 4: DIE ZEIT und die deutsche Frage
Appendix: Chefredakteure, Auflagenentwicklung, Nachlässe
Link:
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg Christian HaaseChristian Haase, geb. 1971, ist Dozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Nottingham.
Veröffentlichung u.a.: Pragmatic Peacemakers: Institutes of International Affairs and the Liberalization of West Germany (2007).
mehrAxel SchildtAxel Schildt (1951-2019), war Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.
mehr