Der Illuminatenorden war die ambitionierteste deutsche Aufklärungsgesellschaft, ein Geheimbund voller innerer Spannungen. Erstmals wird hier seine vollständige Geschichte einschließlich der Spätphase rekonstruiert.
In der Populärkultur gelten die Illuminaten als allmächtiger, bis heute tätiger weltumspannender Geheimbund. Die Wirklichkeit sieht anders aus: 1776 als studentischer Zirkel an der Universität Ingolstadt gegründet, breitete sich der Bund zunächst in Bayern und dann schrittweise in ganz Deutschland aus. Der »Orden«, wie er sich selbst nannte, war nur anfangs relativ geschlossen und zentral gelenkt. Infolge der gewaltigen Expansion zu Beginn der 1780er Jahre und nach dem Anwachsen der Mitgliederzahl auf beinahe 1.400 entwickelten sich interne Kämpfe in der Führungsstruktur, Probleme in der Mitgliederführung sowie mehrere teils untereinander konkurrierende regionale Machtzentren. Nach dem Verbot des Ordens in Bayern 1784/85 verschob sich sein Fokus schließlich nach Mitteldeutschland, mit Gotha als wichtigster Niederlassung. 1787 löste sich die Organisation auf. Die Autoren zeichnen erstmals detailliert die Entwicklung der unterschiedlichen Zentren und das Handeln der maßgeblichen Akteure des Illuminatenordens seit 1780 nach und analysieren anhand neuer Quellen zur internen Kommunikation dessen Absichten, Vorgehensweisen und inhaltlichen Debatten. Dabei zeigt sich, dass die Illuminaten trotz ihrer geheimen Führungsstruktur und der intendierten Kontrolle ihrer Mitglieder eine typisch aufklärerische Agenda verfolgten.
In der Populärkultur gelten die Illuminaten als allmächtiger, bis heute tätiger weltumspannender Geheimbund. Die Wirklichkeit sieht anders aus: 1776 als studentischer Zirkel an der Universität Ingolstadt gegründet, breitete sich der Bund zunächst in Bayern und dann schrittweise in ganz Deutschland aus. Der »Orden«, wie er sich selbst nannte, war nur anfangs relativ geschlossen und zentral gelenkt. Infolge der gewaltigen Expansion zu Beginn der 1780er Jahre und nach dem Anwachsen der Mitgliederzahl auf beinahe 1.400 entwickelten sich interne Kämpfe in der Führungsstruktur, Probleme in der Mitgliederführung sowie mehrere teils untereinander konkurrierende regionale Machtzentren. Nach dem Verbot des Ordens in Bayern 1784/85 verschob sich sein Fokus schließlich nach Mitteldeutschland, mit Gotha als wichtigster Niederlassung. 1787 löste sich die Organisation auf. Die Autoren zeichnen erstmals detailliert die Entwicklung der unterschiedlichen Zentren und das Handeln der maßgeblichen Akteure des Illuminatenordens seit 1780 nach und analysieren anhand neuer Quellen zur internen Kommunikation dessen Absichten, Vorgehensweisen und inhaltlichen Debatten. Dabei zeigt sich, dass die Illuminaten trotz ihrer geheimen Führungsstruktur und der intendierten Kontrolle ihrer Mitglieder eine typisch aufklärerische Agenda verfolgten.
Markus Meumann
Martin Mulsow
Olaf Simons
Markus Meumann, geb. 1965, ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Forschungszentrums Gotha (FZG).
mehrMartin Mulsow
Martin Mulsow ist Professor für Wissenskulturen an der Universität Erfurt und Direktor des Forschungszentrums Gotha; zuvor war er bis 2005 Professor für Geschichte an der Rutgers University, USA. Studium der Philosophie in Tübingen, Berlin und München; …
mehrOlaf Simons
Olaf Simons, geb. 1961, ist nach vielen Jahren am FZG derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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