
Inhalt
Erlebte auch die Arbeiterjugend ein verspätetes »1968«?
Die bundesdeutsche Gewerkschaftsjugend erlebte nach 1968 eine politische Radikalisierung, die in der Lehrlingsbewegung um 1970 herum Ausdruck fand. Knud Andresen verbindet kultur- und sozialgeschichtliche Perspektiven, um dem Einfluss von politisierten Jugendkulturen auf und in den Gewerkschaften nachzugehen. Gewerkschaften und neue soziale Bewegungen gelten häufig als Gegensatz. Andresen zeigt, dass auf lokaler Ebene und in der Gewerkschaftsjugend Durchmischungen und Auseinandersetzungen eine dynamisierende Rolle spielten. Anhand der Berufsbildung, der Entwicklung der Gewerkschaften und jugendkulturellen Einflüssen werden Individualisierung und Erosion der sozialmoralischen Milieus anhand der Jugend der IG Metall nachgezeichnet. Auch nach dem Boom halfen die verrechtlichten industriellen Beziehungen, den gewerkschaftlichen Einfluss in den Betrieben trotz des Wandels von einer Repräsentation der Arbeiterschaft hin zu Expertenvertretungen zu sichern. Die rebellische Jugend der 1970er Jahre hat mit ihrem Streben nach Individualisierung und sozialem Aufstieg zu dieser Entwicklung beigetragen.
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