Im vorliegenden Band wird an zahlreichen Beispielen untersucht, inwieweit entsprechende Ambivalenzen in den jeweiligen Medienformaten bereits angelegt waren. Die »Medien« werden dabei von den Autoren als ein integraler Bestandteil der Gesellschaftsgeschichte betrachtet. Im Blickpunkt stehen deshalb nicht allein die Inhalte der Medien, sondern auch ihr politischer und kultureller Kontext. Die Beiträge zeigen, daß gerade der Versuch, die Medien politisch zu kontrollieren, oft den gegenteiligen Effekt nach sich zog. Zugleich machen sie deutlich, wie die einzelnen Medienformate bei ihrem Aufkommen eigene »Narrative« ausbildeten, die nicht immer demokratischen Praktiken entsprachen: Massenzeitungen, Meinungsumfragen oder Fernsehberichte suggerierten eine weitere Demokratisierung der Öffentlichkeit, setzten ihr aber zugleich neue Grenzen.
Frank BöschFrank Bösch, Professor für Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).
mehrNorbert FreiNorbert Frei, geb. 1955, war Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiter des »Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts«.
Frei hat zahlreiche Publikationen zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts ...
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