Instrumentalisierung, Verdrängung, Aufarbeitung
Die sowjetischen Speziallager in der gesellschaftlichen Wahrnehmung. 1945 bis heute
Herausgegeben von Petra Haustein, Anna Kaminsky, Volkhard Knigge und Bodo Ritscher i. A. der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-DiktaturDie Analyse der widersprüchlichen Wahrnehmung der Speziallager der SBZ/DDR ist ein Plädoyer für einen differenzierten, forschungsgestützten Umgang mit diesem komplexen Thema.
Nach 1989 hat die in der DDR tabuisierte und in der Bundesrepublik nahezu vergessene Geschichte der Speziallager in der SBZ/DDR neue Aufmerksamkeit erlangt. Karl Wilhelm Fricke gibt einen Überblick über die widersprüchliche öffentliche Wahrnehmung der Lager. Mit der Ära Adenauer befassen sich Wolfgang Buschfort (»Ostbüros«) und Wolfram v. Scheliha (zeitgenössische Medien). Norbert Frei (Vergangenheitsdebatte), Ch. Schneider (Kriegsgeneration auf der Anklagebank) und Alexander v. Plato (Thematisierung stalinistischer Verbrechen) analysieren den bundesdeutschen Erinnerungsdiskurs nach Adenauer.
Aktuelle Entwicklungen und Kontroversen untersuchen Bettina Greiner (Kommunikation über deutsche Opfererfahrung), Petra Haustein (Konflikt um die Gedenkstätte Sachsenhausen), Anne Kaminsky (Speziallagergedenkstätten), Günter Agde (filmische Thematisierung) und Bodo Ritscher (Forschungsstand). Bernd Faulenbach thematisiert das Gedenken im vereinten Europa. Volkhard Knigge fragt nach Perspektiven der Gedenkstättenarbeit im 21. Jahrhundert. Eine Auswahlbibliographie (R. Hofmann/Bodo Ritscher) ergänzt den Band.
Nach 1989 hat die in der DDR tabuisierte und in der Bundesrepublik nahezu vergessene Geschichte der Speziallager in der SBZ/DDR neue Aufmerksamkeit erlangt. Karl Wilhelm Fricke gibt einen Überblick über die widersprüchliche öffentliche Wahrnehmung der Lager. Mit der Ära Adenauer befassen sich Wolfgang Buschfort (»Ostbüros«) und Wolfram v. Scheliha (zeitgenössische Medien). Norbert Frei (Vergangenheitsdebatte), Ch. Schneider (Kriegsgeneration auf der Anklagebank) und Alexander v. Plato (Thematisierung stalinistischer Verbrechen) analysieren den bundesdeutschen Erinnerungsdiskurs nach Adenauer.
Aktuelle Entwicklungen und Kontroversen untersuchen Bettina Greiner (Kommunikation über deutsche Opfererfahrung), Petra Haustein (Konflikt um die Gedenkstätte Sachsenhausen), Anne Kaminsky (Speziallagergedenkstätten), Günter Agde (filmische Thematisierung) und Bodo Ritscher (Forschungsstand). Bernd Faulenbach thematisiert das Gedenken im vereinten Europa. Volkhard Knigge fragt nach Perspektiven der Gedenkstättenarbeit im 21. Jahrhundert. Eine Auswahlbibliographie (R. Hofmann/Bodo Ritscher) ergänzt den Band.
Anna Kaminsky
Volkhard Knigge
Bodo Ritscher
Anna Kaminsky, geb. 1962, ist Sprachwissenschaftlerin und Geschäftsführerin der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur.
mehrVolkhard Knigge
Volkhard Knigge, Prof. em., Dr. phil., geb. 1954, Historiker, Geschichtsdidaktiker, Psychoanalytiker. Von 1994 bis April 2020 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kuratierte und leitete zahlreiche Ausstellungen, 2002 Ernennung …
mehrBodo Ritscher
Bodo Ritscher, geb. 1948, studierte in Leipzig und ist wissenschaftlicher Assistent an den Universitäten in Dresden und Jena sowie Kustos für den Bereich Speziallager in der Gedenkstätte Buchenwald. Forschungen zur Geschichte des Konzentrationslagers …
mehr