Wolf Gruner
Mut und Widerstand
Wie Jüdinnen und Juden sich im NS-Alltag zur Wehr setzten
Reihe: Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart; Bd. 10Die oft unglaublichen Geschichten individuellen Widerstands zeigen die angeblich passiven Opfer als couragiert handelnde, historische Akteure.
Die ab 1933 einsetzenden Maßnahmen des NS-Regimes zur Verfolgung und Entrechtung der deutschen und später auch der europäischen Jüdinnen und Juden haben nach allgemeiner Auffassung bei den Betroffenen kaum öffentlichen Widerspruch ausgelöst. Wolf Gruner widerspricht dieser verbreiteten Vorstellung von jüdischer Passivität. Er erzählt das Leben von fünf jüdischen Menschen – einem Kaufmann, einer Hausfrau, einem Immobilienmakler und zwei Jugendlichen –, die sich der NS-Judenverfolgung widersetzten. Jede Geschichte steht für eine vom Autor benannte Kategorie individuellen Widerstands: Kampf gegen NS-Propaganda und gegen antijüdische Maßnahmen, mündlicher und schriftlicher Protest gegen die Verfolgung sowie Selbstverteidigung gegen Angriffe. So löste der 17-jährige Hans Oppenheimer 1940 falsche Feueralarme aus, um von alliierten Bombentreffern abzulenken. Henriette Schäfer kritisierte 1938 öffentlich das Novemberpogrom. Jedes Leben steht für viele andere Fälle, wie der Autor mit Dutzenden weiteren Beispielen demonstriert. Für ihren individuellen Widerstand in Deutschland und Österreich büßten jüdische Frauen und Männer mit Gefängnisstrafen; manche erhielten die Todesstrafe. Eine breitere Definition, die über das traditionelle Verständnis von Widerstand als kollektiv und bewaffnet hinausgeht, sowie zahlreiche neue Quellen verändern unseren Blick und zerstören die verbreitete Annahme jüdischer Passivität.
Die ab 1933 einsetzenden Maßnahmen des NS-Regimes zur Verfolgung und Entrechtung der deutschen und später auch der europäischen Jüdinnen und Juden haben nach allgemeiner Auffassung bei den Betroffenen kaum öffentlichen Widerspruch ausgelöst. Wolf Gruner widerspricht dieser verbreiteten Vorstellung von jüdischer Passivität. Er erzählt das Leben von fünf jüdischen Menschen – einem Kaufmann, einer Hausfrau, einem Immobilienmakler und zwei Jugendlichen –, die sich der NS-Judenverfolgung widersetzten. Jede Geschichte steht für eine vom Autor benannte Kategorie individuellen Widerstands: Kampf gegen NS-Propaganda und gegen antijüdische Maßnahmen, mündlicher und schriftlicher Protest gegen die Verfolgung sowie Selbstverteidigung gegen Angriffe. So löste der 17-jährige Hans Oppenheimer 1940 falsche Feueralarme aus, um von alliierten Bombentreffern abzulenken. Henriette Schäfer kritisierte 1938 öffentlich das Novemberpogrom. Jedes Leben steht für viele andere Fälle, wie der Autor mit Dutzenden weiteren Beispielen demonstriert. Für ihren individuellen Widerstand in Deutschland und Österreich büßten jüdische Frauen und Männer mit Gefängnisstrafen; manche erhielten die Todesstrafe. Eine breitere Definition, die über das traditionelle Verständnis von Widerstand als kollektiv und bewaffnet hinausgeht, sowie zahlreiche neue Quellen verändern unseren Blick und zerstören die verbreitete Annahme jüdischer Passivität.
Wolf Gruner
Wolf Gruner, geb. 1960, Shapell-Guerin Chair in Jewish Studies, Professor für Geschichte und Gründungsdirektor des USC Shoah Foundation Center für Advanced Genocide Research an der University of Southern California in Los Angeles. 2025-2026 J.B. and Maurice …
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