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Viele Arbeiten zur Volksaufklärung haben den Prozess der Popularisierung als einen prinzipiell hierarchischen Wissenstransfer beschrieben: Wissen entsteht hier im engen Austausch zwischen wenigen Gelehrten, bevor es in vereinfachter Form an ein breiteres Publikum weitergegeben wird. Gegen diese Sichtweise einer ‚top-down‘-Vermittlung haben sich in der neueren Forschung interaktionistische Erklärungsmodelle etabliert, die neben Gelehrten auch Laien einen wesentlichen Anteil an der Konsolidierung und Verbreitung von Wissen zusprechen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Rolle von Ungelehrten als Wissensproduzenten und zeigt anhand theologisch-naturkundlicher Texte aus der Frühaufklärung auf, wie sich eine interaktionistisch gefasste Wissenspopularisierung im 18. Jahrhundert konkret gestalten konnte.
Many research on popular enlightenment has described the process of popularisation as a hierarchical transfer of knowledge: Knowledge emerges here in close exchange between a few scholars before it is passed on in simplified form to a wider audience. Against this view of a ›top-down‹ popularisation, interactionist models have prevailed in more recent studies. These models describe a production of knowledge in which scholars and common people are equally involved. This article tests the applicability of this model in an historical perspective and shows, on the basis of physico-theological texts from the early German Enlightenment, how an interactionist conception of knowledge popularisation could take concrete shape in the 18th century.