In den zwanziger Jahren war Ernst Toller der bekannteste lebende Dramatiker deutscher Sprache. Sein Bühnenerstling »Die Wandlung« (1919) gilt als eines der Schlüsselwerke des dramatischen Expressionismus. In seiner berühmten, noch heute fesselnden Autobiographie »Eine Jugend in Deutschland« (1933) schildert Toller exemplarisch für seine Generation seine durch den Ersten Weltkrieg geprägte Wandlung »vom Patrioten zum Pazifisten«. Durch diese »Wandlung« und durch die Vehemenz, mit der er sich gegen den Krieg engagiert, wird Ernst Toller zu einer zentralen Symbolfigur des 20. Jahrhunderts. Zu diesem Engagement gehört auch seine Arbeit für die Münchner Räterepublik 1918/19, die ihm fünf Jahre Festungshaft einbrachte und ihn zu einem Märtyrer der Revolution machte.
Diese deutlich erweiterte und revidierte, kritische Studienausgabe seiner Werke enthält auch zahlreiche wieder oder neu entdeckte Texte und Fassungen, die in der Werkausgabe von 1978 nicht enthalten waren. Sie präsentiert alle vorliegenden Texte Tollers und trägt so der literarischen, aber auch historischen Bedeutung dieses international bekannten Dramatikers deutscher Sprache Rechnung.
Torsten HoffmannTorsten Hoffmann ist Professor für Neue deutsche Literatur an der Universität Stuttgart und Präsident der Internationalen Rilke-Gesellschaft.
Veröffentlichungen u. a.: Rainer Maria Rilke (2021), Navid Kermani (Hg., 2018), Körperpoetiken. Zur Funktion ...
mehrPeter LangemeyerPeter Langemeyer ist Professor em. für deutsche Literaturwissenschaft an der Hochschule Østfold (Halden, Norwegen). Er ist Mitherausgeber der »Kritischen Ausgabe« von Tollers »Sämtlichen Werken« (2015), Mitarbeiter an der Edition von Tollers »Briefen« ...
mehrErnst TollerErnst Toller (1893-1939) Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Samotschin (Posen), Studium in Grenoble, kehrte 1914 als Kriegsfreiwilliger nach Deutschland zurück, wandelte sich 1916 zum Kriegsgegner, unter dem Einfluss von Kurt Eisner und Gustav ...
mehrThorsten UngerThorsten Unger, geb. 1962, ist apl. Professor für Deutsche Philologie an der Universität Göttingen und Referent für Kultur- und Geisteswissenschaften bei der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen.
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