In der Zeit von 1790 bis 1890 entstanden eigenständige Ausprägungen des Experimentellen in Wissenschaft und Kunst. Das dynamische Verhältnis zwischen Literatur und Wissenschaft war durch Entgegensetzung und Konkurrenz geprägt. Gleichzeitig wurden aber die traditionellen Verbindungen der Bereiche weitergeführt und experimentelle Verfahren von namhaften Autoren produktiv in ihre Werke übertragen. Neben der Etablierung des Experiments als Königsweg der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung bildete sich so eine Vielzahl von Experimentalkulturen heraus, die alle Anteil an epistemologischen und poetologischen Fragestellungen hatten.
19 Fallstudien zeigen, wie sich die Experimentierzone um 1800 ausweitete und der Versuch sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts radikalisierte, wenn der Mensch und die Gesellschaft zum Experiment erklärt wurden.
Helmut Müller-Sievers: Bewegungszwingung und Erzähltechnik im 19. Jh.
Michael Gamper: Das Wissen der Literatur aus dem Nicht-Wissen der Wissenschaften
Nicolas Pethes: Das Experiment als Gattungsstruktur in Strindbergs Vivisektionen
Michael GamperMichael Gamper ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Peter Szondi-Institut der FU Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Wissen, Phänomene des sozialen Imaginären und die Geschichte und Theorie der Prosa.
Veröffentlichungen ...
mehrMartina WernliMartina Wernli, geb. 1976, ist seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Frankfurt a. M., wo sie sich 2020 habilitierte. Zurzeit vertritt sie eine Professur (W2) an der Universität Mainz.
Sie studierte in Zürich und Berlin Germanistik ...
mehrJörg ZimmerJörg Zimmer, geb. 1976, ist Literaturwissenschaftler und Historiker. Mitarbeiter am Projekt »Experimentierkunst« an der ETH Zürich.
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