Die Bedeutung der Eigenständigkeit jüdischer Gemeinden und Kultur steht im Zentrum der Studie über das Selbstverständnis des deutschen Judentums des 16.-18. Jahrhunderts.
Im Zentrum der wenig erforschten jüdischen Geschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts steht die Frage nach der Autonomie jüdischer Gemeinden und jüdischer Kultur. Anhand zweier zentraler Gesichtspunkte, der Wahrnehmung von Recht und Gemeinschaft, beschreibt Andreas Gotzmann erstmals die Funktion, Grundlagen und Strukturen der organisatorischen Eigenständigkeit und des kulturellen Selbstverständnisses der jüdischen Gemeinschaft. Neben Aspekten der Organisation, Sicherung und Bewertung der jüdischen Rechtssphäre kommen die Begriffe von Vergesellschaftung, Zugehörigkeit und Hierarchie zur Sprache, wie diese in den Bezügen zwischen jüdischer Gemeinschaft und christlicher Umwelt sowie zwischen Norm und Praxis sichtbar werden. Zugleich verfolgt der Autor die entscheidende Frage nach der Bedeutung des Rabbinats und der rabbinischen Theologie für das zeitgenössische Judentum.
Über den engeren fachlichen Rahmen hinaus entwickelt er eine innovative kulturwissenschaftlich-historische Analytik komplexer Zusammenhänge und diskursiver Spannungsfelder.
Andreas GotzmannAndreas Gotzmann, geb. 1960, ist Professor für Judaistik und Religionswissenschaft an der Universität Erfurt. Ausgezeichnet mit dem Rosl und Paul Arnsberg-Preis zur Erforschung jüdischen Lebens in Frankfurt (2010).
Veröffentlichungen u.a.: Jüdisches Recht ...
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