Neue Buchreihe: Die Bewältigung diktatorischer Regime im Europa des 20. und 21. Jahrhunderts
Diktaturen, Kriege und Genozide prägten das Gesicht des 20. Jahrhunderts stärker als die Ausbreitung demokratischer Gesellschaftsverfassungen. Am Ende des »Zeitalters der Extreme« standen revolutionäre Umwälzungen, die zu einer Überwindung diktatorischer Regime führten. Die Frage nach den Übergängen zu demokratischen Systemen steht im Zentrum der neuen Reihe »Diktaturen und ihre Überwindung im 20. und 21. Jahrhundert«. Erforscht werden Aspekte wie Herrschaft und Macht, Erfahrungswandel und Lernprozesse.
In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung
www.boell.de
Inhaltsverzeichnis
Carola Sachse und Edgar Wolfrum
Stürzende Denkmäler. Nationale Selbstbilder postdiktatorischer Gesellschaften in Europa - Einleitung
I. Postdiktatorische Überblendungen 1: Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Holocaust
Katrin Hammerstein
Schuldige Opfer? Der Nationalsozialismus in den Gründungsmythen der DDR, Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland
Heidemarie Uhl
Denkmäler als Medien gesellschaftlicher Erinnerung. Die Denkmallandschaft der Zweiten Republik und die Transformationen des österreichischen Gedächtnisses
Hildegard Schmoller
Der Gedächtnisort »Münchner Abkommen« als Manifestation tschechischer Selbstbildnisse
Laura Hölzlwimmer
60 Jahre Erinnerung an den Krieg und Krieg um die Erinnerung: Das Beispiel Polen
Regina Fritz
Gespaltene Erinnerung. Museale Darstellungen des Holocaust in Ungarn
Petru Weber
Die Wahrnehmung des »Domestic Holocaust« im Rumänien der Nachkriegsjahre
II Postdiktatorische Überblendungen 2: Kommunistische Diktaturen in Europa nach 1945
Birgit Hofmann
»Prager Frühling« und »Samtene Revolution«: Narrative des Realsozialismus in der tschechischen nationalen Identitätskonstruktion
Julie Trappe
Kollektive Unschuld und die Rückkehr nach Europa. Rumäniens Umgang mit dem Unrecht der kommunistischen Vergangenheit
Katja Wezel
Nationskonstruktion und Abgrenzung. Lettland nach dem Ende der Sowjetherrschaft
Imke Hansen
Belarussische Identitäts- und Geschichtskonstruktionen im öffentlichen Raum
III. Nationale Konstruktionselemente: »Jugend« und »Familie«, Sprache und Literatur
Valeska Henze
Jugendbilder und politische Transformation in Polen
Katharina Blumberg-Stankiewicz
Rechtsradikale (Re-)Formulierungen eines nationalen Selbstbildes in Polen: Die Liga der Polnischen Familien und ihre Propagierung einer historisch »wahren« Kernidentität
Ian Innerhofer
Nationale Selbstbilder und die Diskussion um die Sprachbezeichnung in Bosnien-Herzegowina nach dem Zerfall Jugoslawiens
Ansgar Warner
Zweimal Spanien? Die Konstruktion nationaler Identität und die Erinnerung an den Bürgerkrieg
Gabriele Kämper
Der Gender Appeal - Rhetoriken kollektiver Selbstermächtigung in nationalen Diskursen
Regina FritzRegina Fritz, geb. 1980, ist Heinrich Böll-Stipendiatin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien an einer Doktorarbeit zum Thema »Schnittstellen der Erinnerung. ›Kollektive‹ und individuelle ...
mehrCarola SachseCarola Sachse, geb. 1951, Professorin (i.R.) für Zeitgeschichte an der Universität Wien.
Veröffentlichungen u.a.: Human Rights, Utopias, and Gender in Twentieth-Century Europe, Central European History 44/1 (Mithg., 2011); Der Hausarbeitstag. Gerechtigkeit ...
mehrEdgar WolfrumEdgar Wolfrum, geb. 1960, Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg. Seit 2017 Wissenschaftlicher Leiter der »Forschungsstelle Antiziganismus« an der Universität Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen und ...
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