Ein- und Auswanderung als Krisenfaktor des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Europa einstmals und heute.
»Zugehörigkeiten« wachsen, sie können nicht einfach vorgegeben werden. Viele Menschen haben neben ihrer Herkunftsidentität eine weitere »Zugehörigkeit« erworben, sie sind in die Kultur eines anderen Landes hineingewachsen, ohne ihre eigenen Wurzeln zu verleugnen.
Diese Erkenntnis ist von Bedeutung für die Diskussion über die Integration von Einwanderern in den zunehmend von Migrationen bestimmten Gesellschaften Europas. Gerade im Prozess des Zusammenwachsens der Europäischen Union sind Zugehörigkeitsgefühle von erheblicher Bedeutung.
Der Band untersucht Modelle der Integration und Formen der »Zugehörigkeit« im westlichen und östlichen Europa seit dem 18. Jahrhundert. Was bedeutet »Zugehörigkeit« für Ein- und Auswanderer? Und welche Herausforderungen sind damit für die Politik verbunden?
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Stiftung Genshagen
Inhaltsverzeichnis
Rudolf von Thadden, Steffen Kaudelka, Thomas Serrier
Vorwort
Heinz Wismann
Begriffe der Zugehörigkeit im europäischen Vergleich
I. Europa als Kontinent der Ein- und Auswanderungen
Martin Schulze Wessel Frühneuzeitliche Glaubensflucht: Grenzüberschreitende Zugehörigkeiten und die Mythen von Toleranz und Vertreibung
Miroslav Hroch
Nationale Identität und nicht-nationale Zugehörigkeit. Historische Perspektiven
Michael Werner
Ideologische Bindungen als Ein- und Ausschlussfaktoren bei Migrantengruppen: Deutsche Emigranten in Frankreich während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Piotr Madajczyk
Zwangsmigrationen als Faktoren der nationalen Entflechtung
Paul-André Rosental (mit Caroline Douki und David Feldman)
Gibt es nationale Migrationspolitik? - Über einige Lehren aus den zwanziger Jahren
II. Modelle der Integration und Formen der Zugehörigkeit
Patrick weil Wie wird man Franzose? Der Sonderweg des französischen Staatsbürgerschaftsrechts
Dieter Gosewinkel
Wie wird man Deutscher? Staatsangehörigkeit als Zugehörigkeit während des 19. und 20. Jahrhunderts
Claudia Kraft
Wie wird man Pole? Brüche und Kontinuitäten in der Geschichte des polnischen Staatsangehörigkeitsrechts seit dem Ende des 18. Jahrhunderts
III. Differenz und Zugehörigkeit in der multikulturellen Gesellschaft
Schirin Amir-Moazami
Muslime im Spiegel nationaler Integrationspolitik.
Ein deutsch-französischer Vergleich
Marc de Launay
Leo Strauss: eine problematische Zugehörigkeit
Steffen KaudelkaSteffen Kaudelka, geb. 1965, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Publizistik, Kommunikations- und Politikwissenschaften in Göttingen und Besançon. Von 2004 bis Juli 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im BBI Genshagen. Seit August 2007 ist ...
mehrThomas SerrierThomas Serrier, geb. 1971, studierte Germanistik, Geschichte und Polonistik in Paris und Berlin. Er ist Assistenzprofessor an der Universität Paris 8 und Gastprofessor an der Universität Frankfurt (Oder). und assoziierter Forscher am Centre Marc Bloch ...
mehrRudolf von ThaddenRudolf von Thadden (1932-2015) war Professor für Neuere Geschichte an der Universität Göttingen; von 1993 bis 2007 Direktor des Berlin-Brandenburgischen Instituts für Deutsch-Französische Zusammenarbeit in Genshagen, seit 2008 Ehrenpräsident der Stiftung ...
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