Jehona Kicaj erhält für »ë« den Debütpreis des Buddenbrookhauses
Jehona Kicaj gewinnt den Debütpreis des Buddenbrookhauses 2024/25. Ihr Roman »ë« wurde aus sechs Nominierten Romanen gewählt. In der Jurybegründung heißt es: »Jehona Kicaj findet leise, aber eindrucksvolle Worte für Sprachlosigkeit und Schweigen angesichts eines Krieges, der in Deutschland fast in Vergessenheit geraten ist. Sie erzählt von den Traumata der eigenen Familiengeschichte, von Flucht-, Kriegs- und Rassismuserfahrungen, mit denen sich die Protagonistin auseinandersetzt. Der Roman zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er sich auf jeder Ebene mit Sprache beschäftig, beginnend mit dem Einsatz von englischen und albanischen Passagen bis zum Leitmotiv des Zahns. Die präzisen Beschreibungen, die sowohl durch dokumentarisch-sachliche wie poetische Züge bestechen, machen den Schmerz und die Entwurzelung spürbar. Besonders eindrücklich vermittelt Kicaj dabei den Einfluss, den diese Erlebnisse nicht nur auf den Geist, sondern auch auf den Körper haben. Kicaj verflicht individuelle Erfahrung und kollektive Erinnerung zu Bildern, die persönliche wie gesellschaftliche Themen sicht- und fühlbar machen und den Lesenden lange im Gedächtnis bleiben. «Der Debütpreis des Buddenbrookhauses wurde im Jahr 2003 vom Lions Club Lübeck-Hanse gestiftet. Er wird im Abstand von zwei Jahren in Erinnerung an eines der erfolgreichsten Debüts der Weltliteratur, Thomas Manns Roman »Buddenbrooks«, verliehen und ist seit 2024/25 mit 5.000 € dotiert (zuvor mit 2.000 €). Bisherige Preisträger:innen sind Christof Hamann (2003), Juliane Hielscher (2005), Robert Seethaler (2007), Jan Christophersen (2009), Nino Haratischwili (2011), Carmen Stephan (2013), Verena Boos (2014/15), Simon Strauß (2016/17), Dana von Suffrin (2018/19), Yulia Marfutova (2020/21) und Behzad Karim Khani (2022/23).
Die Preisverleihung findet am 3. Februar 2026 im Audienzsaal des Buddenbrookhauses statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.
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