Cécile Wajsbrot: Eröffnungsrede der Ruhrfestspiele
Als Teil der feierlichen Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen hielt Cécile Wajsbrot am 3. Mai die Eröffnungsrede.
Cécile Wajsbrot, 1954 in Paris geboren, schreibt Romane - manchmal auch Essays und Hörspiele. Sie übersetzt aus dem Englischen (u. a. Virginia Woolf) und aus dem Deutschen (u. a. Marcel Beyer, Peter Kurzeck). Sie lebt abwechselnd in Paris und in Berlin.
2007 war sie Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Seit 2017 ist Sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie seit 2019 der Akademie der Künste in Berlin. 2014 erhielt sie den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2016 den Prix de l`Académie de Berlin.
Die Ruhrfestspiele zählen zu den ältesten und renommiertesten Theaterfestspielen Europas. Die Geschichte der Festspiele geht auf den Winter 1946/47 zurück. Weil ihnen Kohle zum Heizen ausging, standen die Hamburger Theater vor der Schließung. Bergarbeiter aus Recklinghausen versorgten das Theater schließlich mit Heizmitteln und konnten so die Schließung der Theater verhindern. Als Dank reisten im darauffolgenden Sommer Theaterleute aus Hamburg nach Recklinghausen und spielten für die Bergleute mehrere Stücke. 1948 fanden dann erstmals die Ruhrfestspiele statt, die bis heute vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Stadt Recklinghausen getragen werden.