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Till Greite


Till Greite ist British Academy Postdoctoral Fellow an der School of Advanced Study, University of London und Member of Academic Staff am dortigen Institute of Languages, Cultures and Societies. Er forscht im Rahmen des Postdoc-Vorhabens »The Legacy of Exile: 20th-Century Literature in the ›Age of Dispersion‹« zum deutsch-jüdischen Exil in UK. Er war zuvor wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte dort 2022. Weitere Visiting Fellowships an der Princeton University, University College Dublin sowie am DLA Marbach.
In Vorbereitung als Herausgeber: Wilhelm Speyer. Das Glück der Andernachs (Düsseldorf 2025).


Bücher:

Die leere Zentrale. Berlin, ein Bild aus dem deutschen Nachkrieg
Eine literaturgeschichtliche Begehung

ISBN 978-3-8353-5622-1
€ 59,00 (D) | € 60,70 (A)


Veranstaltungen:

Berlin
27. November 2025
Lesung und Podiumsdiskussion mit Till Greite, Hélène Miard-Delacroix und Gernot Krämer


Nach 1945 war Berlin nicht nur physisch zerstört, sondern auch literarisch-kulturell eine Stadt der Abbrüche wie der verlorenen Enden und Ansätze. In den Texten der unmittelbaren Nachkriegszeit spiegelt sich diese Erfahrung von Leere, Schweigen und Verlust ebenso wie die neuerliche Suche nach Ausdrucksformen und Deutungen jener schmerzlichen Situation, in der man sich wiederfand.

Die Veranstaltung „Stimmen aus Ruinen“ widmet sich unterschiedlichen Perspektiven auf das literarische Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Dagebliebene und Exilierte wie Martin Kessel, Wolfgang Koeppen, Gabriele Tergit, Günter Anders u.a., die zerstörte Stadt wahrnahmen, erinnerten und neu verorteten. Sie alle deuteten jene „liquidierte Ex-Hauptstadt“ (Witold Gombrowicz) als Schauplatz weitreichender politischer Umbrüche, als Projektionsfläche geistiger Selbstvergewisserung und als Allegorie anhaltender Spannungen und Ambivalenzen, die nicht zuletzt im Berlin des beginnenden Kalten Krieges aufzuspüren waren.

Einen neuen Blick auf diese wieder aktuelle Thematik bietet die jüngst erschienene Studie „Die leere Zentrale. Berlin, ein Bild aus dem deutschen Nachkrieg“ des Literaturwissenschaftlers Till Greite (University of London). Der Autor liest literarische Texte aus Ost und West als Teil eines vielstimmigen Nachkriegsgesprächs, das die Deutungshoheit über die Vergangenheit ebenso verhandelt wie die weiterreichende metaphorische Bedeutung der Hauptstadt für das geteilte Deutschland insgesamt.

Die Veranstaltung kombiniert Lesung von Originaltexten mit Gespräch und literaturhistorischer Einordnung. Als Gesprächspartnerin wird Hélène Miard-Delacroix zu Gast sein, die den Lehrstuhl für Zeitgeschichte und Kultur Deutschlands an der Universität Paris-Sorbonne innehat. Sie forscht insbesondere zur europäischen Nachkriegsgeschichte und den deutsch-französischen Beziehungen. Es moderiert Gernot Krämer (Sinn und Form).
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