»In Zürich ist auch Rowohlt, er geht jetzt nach Südamerika als Häutezähler, das ist ein prachtvoller Beruf, die grossen Fell- und Lederverwertungsfirmen bekommen ihr Material von den Gauchos und Eingeborenen, die mit ungemein scharfen Schnäpsen, welche man nicht abschlagen darf, die Vertreter der Firma knille zu machen versuchen um sie bei der Ablieferung zu betrügen. Da braucht man eben Leute die hochprozentig geaicht sind und ein langjähriges Training nachweisen können. Was wäre das ein Posten für mich!! Ich hoffe dass man mich auch hinkommen lässt und habe Rowohlt um Empfehlung und Garantie gebeten. Und gleich mal wieder ordentlich trainiert. - Vom Verleger oder Dramatiker zum Häutezähler ist ja gewiss kein Abstieg.«
Carl Zuckmayer an Gottfried Bermann Fischer, Januar 1939
»Was das Verlegen von Büchern anbelangt, so freue ich mich jeden Tag, dass ich nichts mehr damit zu tun habe. Wenn Herr Droemer Sfr. 560.000.- für »I am the greatest« bezahlt und das doch gewiss mit mindestens 50 % von Seiten Holtzbrincks wird mir speiübel. Natürlich kann jeder sein Geld herausschmeissen, wohin er will. Aber dass sich durch solche unvernünftige Spekulationen die Struktur des gesamten deutschen Verlagswesens ändern muss, liegt auf der Hand. Selbst gemessen an den grossen Umsätzen der Buchgemeinschaften werden die grossen Verluste, die aus derartigen Roulettespielen auf die Dauer resultieren müssen, katastrophale Folgen haben. Also lass Dir nur so viel zahlen wie es irgend geht. Was Du hast, hast Du!«
Gottfried Bermann Fischer an Carl Zuckmayer, Oktober 1975