Die 1941 gegründete Kontinentale Öl AG sollte die Ölquellen des Kaukasus ausbeuten und damit die Grundlage für den von den Nazis erträumten Endsieg legen.
Der Zweite Weltkrieg war ein Krieg der Panzer, Lastkraftwagen und Flugzeuge. Öl bildete die unverzichtbare Grundlage für die Feldzüge. Das Deutsche Reich verfügte nur über geringe Vorkommen und war deshalb auf die Eroberung einer Ölbasis angewiesen. Die 1941 gegründete Kontinentale Öl AG sollte ein Gegengewicht zu den großen alliierten Ölkonzernen bilden und vor allem die reichen Erdölquellen des Kaukasus ausbeuten. Da dieses Gebiet jedoch nicht dauerhaft besetzt werden konnte, mussten sich die Nationalsozialisten mit anderen europäischen Regionen – Rumänien, Galizien, Estland – begnügen.
Das halb staatliche, halb privatwirtschaftliche Unternehmen band alle relevanten wirtschaftlichen, staatlichen, politischen und militärischen Interessengruppen ein. Die »Konti« bildete so ein Modell für künftige, »kontinental« orientierte Konzerne. Die hochfliegenden Zukunftspläne standen im Kontrast zum operativen Scheitern der Kontinentalen Öl AG. Insgesamt eröffnet die Geschichte dieses Unternehmens einen neuen Blick auf die NS-Wirtschaft, die herrschende Klasse des Regimes, also die hochrangigen Vertreter aus Wirtschaft, Partei, Militär und Staatsbürokratie, und die politisch-militärischen Entscheidungen. Er ist dazu geeignet, vermeintlich gesicherte Erkenntnisse über das Verhältnis von Politik und Ökonomie infrage zu stellen.
Der Zweite Weltkrieg war ein Krieg der Panzer, Lastkraftwagen und Flugzeuge. Öl bildete die unverzichtbare Grundlage für die Feldzüge. Das Deutsche Reich verfügte nur über geringe Vorkommen und war deshalb auf die Eroberung einer Ölbasis angewiesen. Die 1941 gegründete Kontinentale Öl AG sollte ein Gegengewicht zu den großen alliierten Ölkonzernen bilden und vor allem die reichen Erdölquellen des Kaukasus ausbeuten. Da dieses Gebiet jedoch nicht dauerhaft besetzt werden konnte, mussten sich die Nationalsozialisten mit anderen europäischen Regionen – Rumänien, Galizien, Estland – begnügen.
Das halb staatliche, halb privatwirtschaftliche Unternehmen band alle relevanten wirtschaftlichen, staatlichen, politischen und militärischen Interessengruppen ein. Die »Konti« bildete so ein Modell für künftige, »kontinental« orientierte Konzerne. Die hochfliegenden Zukunftspläne standen im Kontrast zum operativen Scheitern der Kontinentalen Öl AG. Insgesamt eröffnet die Geschichte dieses Unternehmens einen neuen Blick auf die NS-Wirtschaft, die herrschende Klasse des Regimes, also die hochrangigen Vertreter aus Wirtschaft, Partei, Militär und Staatsbürokratie, und die politisch-militärischen Entscheidungen. Er ist dazu geeignet, vermeintlich gesicherte Erkenntnisse über das Verhältnis von Politik und Ökonomie infrage zu stellen.
Karsten Linne
Karsten Linne, geb. 1961, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die deutsche Kolonialgeschichte, die bundesrepublikanische Entwicklungspolitik und …
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