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Annexion und Alltag


Das Elsass unter nationalsozialistischer Herrschaft 1940–1944/45

Reihe: Besatzungsgesellschaften; Bd. 2


Was bedeutet es, in einem annektierten Gebiet zu leben? Der Blick in den kommunalen Raum eröffnet neue Perspektiven auf die NS-Herrschaft im Elsass.

Als das NS-Regime 1940 das Elsass faktisch annektierte, begrüßte nur eine Minderheit der Bevölkerung die neuen Machthaber mit offenen Armen. Doch die als »volksdeutsch« geltenden Elsässer:innen konnten sich dem Zugriff des Regimes nicht entziehen: Leben und Überleben war für Einheimische und zugewanderte Deutsche nur in Interaktion mit den Regimeakteur:innen vor Ort möglich. Mit welchen Anliegen aber konnte man sich an den Bürgermeister wenden, womit brachte man sich eher in Gefahr? Wie ging die Bevölkerung mit der kirchenfeindlichen Politik des Regimes oder dem Druck um, den Parteiorganisationen beizutreten? Auch der Warenmangel in den Geschäften erschwerte den Alltag und erforderte mutige Strategien. Anhand ausgewählter Städte und Gemeinden zeigt sich, wie unterschiedlich »Herrschende« im kommunalen Raum die Vorgaben des Regimes umsetzten und sich dabei von Fanatismus und Gewalt, aber auch von Pragmatismus und Kompromissbereitschaft leiten ließen. Zugleich agierte die Bevölkerung flexibel zwischen Anpassung und Selbstbehauptung. So entsteht ein differenziertes Bild der vielfältigen Dynamiken, die die elsässische Gesellschaft unter der nationalsozialistischen Annexionsherrschaft prägten.
Theresa Ehret

Theresa Ehret, geb. 1990, studierte in Freiburg und Nancy Geschichte und Französisch und schloss ihr Referendariat für das Lehramt an Gymnasien mit dem zweiten Staatsexamen ab. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Université de Strasbourg, gefördert …

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Jan Hassink
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