Wallstein Verlag



Divân mit Schonbezug


Erzählungen


Geschichten über das Fremde und gleichzeitig Schöne, über das Heranwachsen zwischen den Kulturen, Heimat und Sehnsucht.


Was meint man, wenn man Zuhause sagt? Wo ist man heimatberechtigt? Heimat wird nicht gefunden, aber sie holt einen ein, taucht im Rückspiegel auf, sobald man ausbrechen will. Von Zagreb, Klagenfurt oder Wien nach Teheran ist es oft nur ein Gedankensprung. Da wie dort interessiert sich Anna Baar weniger für Schauplätze und angebliche Sehenswürdigkeiten als für das Geheime und Verheimlichte. Sie sieht genau hin, geht über Schmerzgrenzen, erzählt von der Großmutter, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpfte und im jugoslawischen Bruderkrieg vor den eigenen Leuten in ihren Keller fliehen musste, von der einst schönen, bewunderten Frau, die sich als kranke Greisin nicht zurechtmachen lässt für die Freunde aus Kärnten. Immer geht es um das Anderssein, um den Hass der Deutschkärntner gegen die Kärntner Slowenen und Jugoslawen, den Kindheitsduft von Mandeln und getrockneten Feigen, um Heimatstolz und Heimatscham, um die Erkenntnis, dass schöne Worte nicht taugen, das Schreckliche zu benennen.
Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt Anna Baar gegen die eigene Sprachlosigkeit an, ringt um präzise Worte für das Unsägliche und Beschönigte. Ihre Beschäftigung mit dem Vergangenen zielt auf das Heutige ab.
Ein tiefgründiges, politisches und hochaktuelles Buch.
Leseprobe Plakat in A4 zu Werbezwecken

Anna Baar

Anna Baar wurde in Zagreb / Jugoslawien geboren und lebt in Klagenfurt und Wien. Ihre Romane, Kurzgeschichten, Erzählungen und Essays wurden vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2022 den Großen Österreichischen Staatspreis.

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Pressestimmen

Brüder Grimm-Preis für Anna Baar

Anna Baar wird für ihren Erzählband »Divân mit Schonbezug« mit dem Brüder Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau 2023 ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich!

Aus der Begründung der Jury:



Die in »Divân mit Schonbezug« versammelten Erzählungen und Fortschreibungen politischer Reden und Essays aus vergangenen Jahren zeigen Anna Baar als Forschungsreisende zwischen ihren Welten, deren Besucherführungen in den eigenen Erzählkosmos eher verwegenen Roadtrips gleichen als beschaulichen Sightseeing-Touren. Selbst in zwei Kulturen aufgewachsen erkennt sie die Entschleierung des unter den »Schonbezügen« der Idyllen Verborgenen als zwingende Grundbedingung für ein friedliches und gerechtes Miteinander. Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt sie gegen die eigene Sprachlosigkeit an und erzählt in witzigen Anekdoten von der Skurrilität des Seins.

 

Die Preisverleihung durch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky soll am 24. November in einem feierlichen Festakt im Kulturforum Hanau erfolgen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. 




He, holde Kunst!
Anna Baar

€20,00

Nil
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€20,00

Als ob sie träumend gingen
Anna Baar

€20,00

Die Farbe des Granatapfels
Anna Baar

€19,90
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