Martin Niemöller nahm die Unrechtsverhältnisse der Welt nicht hin, eingedenk des Bibelworts: »Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen« (Lukas 1,52).
Als Vorsitzender des Pfarrernotbunds und Pfarrer in Berlin-Dahlem verteidigte er Schrift und Bekenntnis gegen den NS-Staat, obwohl er 1933 die Einführung des »Führerstaates« zunächst begrüßt hatte. Seine Predigten prägten die kirchliche Opposition gegen Hitler. Aufgrund seines Widerstands wurde er acht Jahre in Konzentrationslagern inhaftiert. Nach dem Ende des »Dritten Reiches« stellte er wie kein anderer die Frage nach der Schuld, auch nach der eigenen. In der Nachkriegszeit engagierte er sich für eine Annäherung der Kirchen in Ost und West und setzte sich für die »Dritte Welt« ein. Im Verhältnis von Christentum und Krieg stellte Niemöller die kirchliche Legitimation des Waffendienstes in Frage.
Der Band enthält u. a. Predigten aus der NS-Zeit, Reden und Vorträge zur Frage der Schuld der Kirche, über den Pazifismus, zum Verhältnis zu Entwicklungsländern, zur Wiederbewaffnung, über die Bedrohung durch Atomwaffen und über die »Notstandsgesetze«. Ein Interview mit Günter Gaus, in dem Niemöller seine durch die Opposition gegen Hitler und die restaurative Nachkriegsentwicklung geprägte Lebensgeschichte reflektiert, beschließt den Band.
Martin NiemöllerMartin Niemöller (1892-1984), nach einer Offizierslaufbahn
bei der Kaiserlichen Marine ab 1919 evangelischer Theologe, ab 1931 Gemeindepastor in Berlin-Dahlem.
1935 vorübergehend inhaftiert, 1937-1945 in verschiedenen Konzentrationslagern. 1947 -1965 ...
mehrJoachim PerelsJoachim Perels, geb. 1942, ist emeritierter Professor für Politische Wissenschaft an der Leibniz Universität Hannover sowie Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift »Kritische Justiz«. 1968-1974 Redakteur der u.a. von Martin Niemöller herausgegebenen ...
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