Über die Geburt der Psychoanalyse aus dem Geist der Antike
Auf seinen Reisen studierte Sigmund Freud aufmerksam antike Stätten und Sammlungen, und in seiner Bibliothek stand eine große Zahl altertumswissenschaftlicher Literatur. Seine Sammlertätigkeit, durch die seine Wohnung zu einem privaten Museum für antike Kleinkunst wurde, ging weit über die kanonische Geltung der Antike im 19. Jahrhundert hinaus.
Für Freuds Erklärung von monotheistischen Religionen ist seine Beschäftigung mit jüdischen und ägyptischen Altertümern fundamental, und der griechische Mythos und die antike Philosophie beeinflussten die theoretischen Konzepte der Psychoanalyse nachhaltig.
In den 18 Beiträgen dieses Bandes wird die These verfolgt, dass die Psychoanalyse die letzte Neugründung einer Wissenschaft in der Moderne ist, die ihre Gründungsakte konstitutiv der Antike entnimmt.
Aus dem Inhalt:
Thomas Anz: Psychoanalytische Transformationen antiker Emotionstheorien
Johannes Endres: Freud und die Komödie der Antike
Gail Finney: Familientrauma im zeitgenössischen Film
Julia Freytag: Elektra und Ödipus im 20. Jahrhundert
Thomas Macho: Freuds Mischwesen: Von der thebanischen Sphinx bis zum Wolfsmann
Inge Stephan: Die Antike im psychoanalytischen Alltag
Paola Traverso: Antike Traumtheorien in der Traumdeutung
Carina Weiß: Antike Gemmen aus der Sammlung Sigmund Freuds
Claudia BenthienClaudia Benthien ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg.
mehrHartmut BöhmeHartmut Böhme ist Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte am Kulturwissenschaftlichen Seminar der HU Berlin.
mehrInge StephanInge Stephan ist Professorin am Institut für deutsche Literatur an der HU Berlin. Sie studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie, Politik und Pädagogik in Hamburg und Clerment-Ferrand. 1993 wurde sie auf eine Professur an der Universität Hamburg berufen, ...
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