Wallstein Verlag

Wörter und Riten aus der Ferne


Ein ABC der Ethnologie

Aus dem Französischen von Markus Sedlaczek. Mit einem Nachwort von Karl-Heinz Kohl


Was sagen wir eigentlich, wenn wir bestimmte Begriffe benutzen? Eine anthropologische Reise um die Welt in 26 Wörtern.


Der berühmte französische Anthropologe Marcel Mauss verstand es wie kein Zweiter, in fernen Welten die spezifischen Konzepte einer spezifischen Kultur zu unterscheiden und ihre Bedeutung und ihren Gebrauch zu rekonstruieren. Einige von ihnen, wie »Tabu« oder »Mana«, die beide aus Polynesien stammen, haben so Eingang in unsere Sprachen gefunden. Auf den Spuren von Mauss versammelt Tobie Nathan solche Wörter, um ihre Beziehung zu jener Gesellschaft zu untersuchen, in der sie entstanden sind und um über ihren Gebrauch in anderen Gesellschaften nachzudenken. Er legt eine ebenso reiche wie anschauliche Sammlung von Begriffen vor, die Fenster in andere Kulturen öffnen. Ein einzelnes Wort, so zeigt sein Buch von A bis Z, kann uns auf ungemein erhellende und bereichernde Weise fremde Denk-, Lebens- und Gesellschaftsformen erschließen.
Von Kanada bis zu den Philippinen, von Neuguinea bis in den Nahen Osten erkundet der Ethnopsychoanalytiker Tobie Nathan Konzepte in fernen Welten, die ebenso spezifisch für das Fremde wie erhellend für das Eigene sind. Der Dschinn aus dem Maghreb oder dem Nahen Osten beschäftigen Nathan ebenso wie der Vodoo aus Benin oder Togo, weil sie die klinische Arbeit mit Patienten aus diesen Welten kohärenter machen. Denn wenn vom Fremden die Rede ist, ist es häufig das eigene Fremde, das wir in uns tragen.
Tobie Nathan

Tobie Nathan, geboren 1948 in Kairo, ist Ethnologe, Schriftsteller und emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Paris VIII. Als Schüler von Georges Devereux ist er einer der bedeutendsten Vertreter der Ethnopsychoanalyse und war Kulturattaché ...

mehr


nach oben