Ein SS-Offizier wird unter falschem Namen zum Universitätsrektor und Vorzeigedemokraten. Der Fall Schneider / Schwerte zeigt die paradoxe Rolle von NS-Akteuren beim Aufbau der Bundesrepublik.
Der gefeierte Germanist und ehemalige Rektor der RWTH Aachen Professor Hans Schwerte lebte 50 Jahre lang mit einer gefälschten Identität. Nach seiner Enttarnung 1995 zeigte sich: Hinter dem linksliberalen Hochschulreformer verbarg sich der ehemalige SS-Hauptsturmführer Hans Ernst Schneider, der den »Germanischen Wissenschaftseinsatz« der SS geleitet hatte. Wie konnte aus einem NS-Wissenschaftsorganisator eine Identifikationsfigur der demokratischen Nachkriegsgermanistik werden? Auf Basis bisher unbekannter Quellen – darunter insbesondere Schneider / Schwertes kontinuierlich von 1942 bis zu seinem Tod geführte Tagebücher – zeichnet Angelina Pils nach, wie ihm der Identitätswechsel gelang und warum die Enttarnung erst so spät erfolgte. Die Autorin analysiert die personellen Kontinuitäten, die strukturellen Bedingungen und die mentalen Anpassungsprozesse, die Karrieren wie die Schneider / Schwertes ermöglichten. Das Buch richtet sich an alle, die verstehen wollen, wie Systemtransformationen funktionieren. Die Autorin bietet neue Perspektiven auf aktuelle Debatten über Erinnerungskultur und den Umgang mit belasteten Biografien. Ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte, der zeigt, dass der Weg in die Demokratie voller Widersprüche war.
Der gefeierte Germanist und ehemalige Rektor der RWTH Aachen Professor Hans Schwerte lebte 50 Jahre lang mit einer gefälschten Identität. Nach seiner Enttarnung 1995 zeigte sich: Hinter dem linksliberalen Hochschulreformer verbarg sich der ehemalige SS-Hauptsturmführer Hans Ernst Schneider, der den »Germanischen Wissenschaftseinsatz« der SS geleitet hatte. Wie konnte aus einem NS-Wissenschaftsorganisator eine Identifikationsfigur der demokratischen Nachkriegsgermanistik werden? Auf Basis bisher unbekannter Quellen – darunter insbesondere Schneider / Schwertes kontinuierlich von 1942 bis zu seinem Tod geführte Tagebücher – zeichnet Angelina Pils nach, wie ihm der Identitätswechsel gelang und warum die Enttarnung erst so spät erfolgte. Die Autorin analysiert die personellen Kontinuitäten, die strukturellen Bedingungen und die mentalen Anpassungsprozesse, die Karrieren wie die Schneider / Schwertes ermöglichten. Das Buch richtet sich an alle, die verstehen wollen, wie Systemtransformationen funktionieren. Die Autorin bietet neue Perspektiven auf aktuelle Debatten über Erinnerungskultur und den Umgang mit belasteten Biografien. Ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte, der zeigt, dass der Weg in die Demokratie voller Widersprüche war.
Angelina Pils
Angelina Pils, geboren 1991, ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kreisarchiv Viersen. Sie studierte Geschichte, Politische Wissenschaft und Jüdische Studien in Düsseldorf und Aachen. Für die RWTH Aachen erforschte sie im …
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