Zum Hauptinhalt springen Zur Navigation springen Zur Fußzeile springen

Gründer – Visionäre – Aufbauer


Das Buchhandelsunternehmen Georg Stilke


Der Name Stilke war bis Ende der 1990er Jahre mit Buchhandlungen an Land, zu Wasser und an den Flughäfen verbunden.

Der Name Stilke war über Jahre mit einer Buchhandels- und Verlagsdynastie verbunden, die seit dem frühen 20. Jahrhundert vor allem für den Aufbau eines omnipräsenten Netzwerks an Bahnhofsbuchhandlungen bekannt geworden ist. Überdies war Karin Stilke, die Ehefrau von Georg H. Stilke, eine Ikone der Modewelt der 1930er bis 1950er Jahre. Die Weichen für die Gründung der Buchhandelsfirma Stilke stellte Georg Friedrich Stilke (1840-1900) – der eigentlich Schauspieler werden wollte – also ein völlig untypischer Unternehmer. Erst seinem Sohn Herrmann Stilke (1870-1928), einer bedeutenden Führungspersönlichkeit, gelang es, durch Expansionen und Innovationen die Firma zu einem internationalen Konzern auszubauen. Seine Visionen bildeten häufig einen Kontrast zum traditionellen Buchhandel mit viel Konfliktpotenzial. Ihm folgte sein Sohn Georg H. Stilke (1904-1974), der in der NS-Zeit unter die Verfolgung der »Rassengesetze« fiel. Repressalien ausgesetzt und seiner wirtschaftlichen Grundlage beraubt, baute er nach dem Krieg mit großem Engagment wieder eine sehr erfolgreiche Firma auf. Ende der 1990er Jahre wurde die Stilke-Gruppe von der Firma Valora übernommen, die aktuell als größter Bahnhofsbuchhändler in Deutschland die Filialen unter dem Namen presse + buch führen.
Andrea Ajzensztejn

Andrea Ajzensztejn ist Historikerin und leitet die Ajzensztejn Stiftung. Veröffentlichungen u. a.: Stiftung der portugiesischen Juden zu Altona von 1887 (2020); Die jüdische Gemeinschaft in Königsberg (2004).

mehr