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StilSpuk


Zu den Gespenstern des Historismus


Neostile und Gespensterspuk im ästhetischen Diskurs – Ein Streifzug durch Künste, Architektur und Literatur des langen 19. Jahrhunderts.

Der »Stil« als Ordnungskategorie formaler Eigenschaften von Kunstwerken und der »Spuk« als das nächtliche Umgehen Untoter scheinen auf den ersten Blick wenig gemein zu haben. Tatsächlich aber eint beide Denkfiguren unter den Vorzeichen des Historismus eine strukturelle Logik und gegenseitige Anziehungskraft: Die Debatten um die historische Stilentwicklung, um das Wesen des Zeitgeists, um den angemessenen Gegenwartsstil und die Debatten um fiktive oder echte Gespenster in der literarischen Phantastik oder im Spiritismus begegneten einander immer wieder im gemeinsamen diskursiven Zentrum – der Frage nach einem kulturellen Erbrecht.
In der Zusammenschau von Historiografie, ästhetischer Theorie und künstlerischer Praxis, von fiktiver Spukliteratur und spiritistischen Kommunikationspraktiken diskutiert Julian Blunk die engmaschige Vernetzung von Stil- und Spukdiskursen in Bezug auf ihr terminologisches und motivisches Repertoire, ihre Konjunkturen, ihre Zäsuren und ihre Gesetzmäßigkeiten. So eröffnet er neue Perspektiven auf die Kultur des langen 19. Jahrhunderts, das die Gespenster der Vergangenheit beschwor, um den Geist der Gegenwart zu profilieren.
Julian Blunk

Julian Blunk, geb. 1972, ist Professor für Kunstgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts an der Universität Graz. Nach dem Studium der Kunstgeschichte sowie der Film- und Fernsehwissenschaften in Bochum, war er Stipendiat des Internationalen Graduiertenkollegs …

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